Sexualität und die damit verbundenen Gefühle wie Liebe, Begehren und Zugehörigkeit gehören für viele Menschen zum Leben dazu.
Diese besondere körperliche Nähe zwischen Menschen kann Wohlbefinden, Genuss und Vertrauen schenken. Sexualität sollte immer auf Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit basieren.
Über Sexualität zu sprechen, fällt nicht immer leicht, ist aber oft sehr hilfreich:
Es gibt sehr viele Arten, Sexualität miteinander zu leben und zu genießen. Nicht jeder Mensch mag Sex auf die gleiche Art. Erlaubt ist, was den beteiligten Personen miteinander gefällt und was sie freiwillig miteinander tun wollen. Hierzu gibt es in Deutschland Schutzgesetze, die beachtet werden müssen.
Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Ihre jeweiligen Wünsche und Grenzen aus. Wenn eine Person etwas nicht will, muss sich die andere Person danach richten.
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Wie können Sie das Kondom in Ihrer Partnerschaft oder mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner zum Thema machen?
- Verantwortung zeigen: Über Kondome zu sprechen, bedeutet nicht, der Partnerin oder dem Partner zu misstrauen, sondern es zeigt, dass eine Person sich und die Partnerin oder den Partner schützen will. Die andere Person ist vielleicht sogar erleichtert darüber, weil sie sich selbst auch schon Gedanken dazu gemacht hat.
- Vertrauen: Das gemeinsame Gespräch über Schutz und Kondome kann das gegenseitige Vertrauen stärken.
- Einfache Worte: Sie können zum Beispiel sagen: »Ich möchte, dass wir uns beide schützen.« Oder: »Ich habe ein Kondom dabei und möchte, dass wir es benutzen.«
- Ein Zeichen setzen: Sie können ein Kondom so hinlegen, dass es die Partnerin oder der Partner sieht. Dadurch kann es leichter sein, über das Kondom ins Gespräch zu kommen und es dann auch zu benutzen. Möglicherweise gibt es aber Gründe, ein Kondom lieber nicht offen hinzulegen. Das können Sie selbst am besten für Ihre Situation beurteilen.
- Aktiv werden: Vielleicht klappt das Reden miteinander vorm Sex nicht so gut. Wenn Sie ein Mann sind und ein Kondom benutzen wollen, können Sie es sich einfach selbst überrollen. Umgekehrt ist es nicht empfehlenswert, einem Mann ungefragt und spontan ein Kondom überzurollen, es sei denn, Sie sind sich vollkommen sicher, dass er darauf positiv reagiert.
Was tun, wenn die Partnerin oder der Partner kein Kondom benutzen will oder in der Sexualität ganz andere Vorstellungen hat?
- Selber entscheiden: Wenn Sie beim Sex ein Kondom benutzen wollen, die Partnerin oder der Partner aber nicht, dürfen Sie entscheiden, ob Sie ohne diesen Schutz Sex mit ihr oder ihm haben wollen. Sie dürfen das ablehnen. Das bedeutet dann, dass Sie keinen Sex mit ihr oder ihm haben. Ihre Partnerin oder Ihr Partner muss Ihre Haltung akzeptieren und darf Sie nicht unter Druck setzen. Zwang zum Sex ist sexuelle Gewalt und in Deutschland verboten.
- Probleme besprechen: Versuchen Sie nachzufragen, welche Gründe Ihre Partnerin oder Ihr Partner hat, kein Kondom zu benutzen. Vielleicht ist die Partnerin oder der Partner ungeübt darin oder der Partner hat noch keine Kondome in der richtigen Größe gefunden. Diese Probleme können Sie gemeinsam lösen, wenn Sie die Möglichkeit und das Vertrauen haben, miteinander darüber zu reden.
- Respekt und Verständnis statt Gewalt: Wenn sich Menschen im Bereich der Sexualität uneinig sind, sollten sie respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Sie sollten sich weder selbst noch gegenseitig unter Druck setzen. Besser ist es, sich gemeinsam genug Zeit zu nehmen, um herauszufinden und auszuprobieren, was beiden gefällt und was nicht.
Generell gilt: Bei der Sexualität geht es darum, miteinander zu erleben, was beide wollen und mögen. Wenn eine Person deutlich zeigt, dass sie etwas nicht will (die Person wendet sich ab oder sie sagt »Nein«), muss sich die andere Person danach richten. Manchmal gilt es zu akzeptieren, dass eine erfüllende Sexualität mit einem bestimmten Menschen nicht möglich ist. Vielleicht aber finden zwei Menschen auch neue Wege, einander liebevoll zu entdecken.